Freitag, 18. Juli 2014

Insert Disc (10): Die Spieler haben gesprochen

In der achten Ausgabe von Insert Disc hatte ich mich ja über Features wie Kinect für die Xbox oder die Playstation-Kamera beschwert. Meine Aussage lautete: Ich will in Ruhe vom Sofa aus Zocken und nicht doof vor der Konsole rumfuchteln. Scheinbar geht es nicht nur mir so: Seit Anfang Juni kann man die Xbox One jetzt für 100 Euro günstiger erwerben - ohne Kinect. Den Verkaufszahlen hat es geholfen, wie jetzt bei den Kollegen von PC Games zu lesen war.

Lernen Microsoft und Co. aus dieser Schlappe?

Klar, es wird nicht allein an dem Fehlen von Kinect liegen, dass im letzten Monat so viele Leute eine Xbox One gekauft haben. Ausschlaggebend dürfte vor allem die Ersparnis von 100 Euro gewesen sein - beziehungsweise in dem Fall Dollar. Gibt es etwas günstiger, schlagen die Leute zu. Ist einfach so. Wahrscheinlich würde die Konsole jetzt ähnlich gut über den Ladentisch gehen, wenn Kinect beiliegen, die Konsole aber trotzdem nur 399 Euro (Dollar) kosten würde.

Nichtsdestotrotz zeigen diese Spieler aber auch: Unnötiger Schnickschnack wie eine Kamera, besondere Controller mit Bewegungssensoren und andere Features, die den Spieler dazu animieren sollen, sich beim Zocken zu bewegen, sind kaum gefragt. Für die normalen Zocker sind sie entbehrlich - hauptsächlich deshalb, weil es kaum gute Spiele gibt, die solche Features unterstützen. Oder die Spiele bieten eben keinen Tiefgang und sind einfach nur für eine kleine Runde zwischendurch geeignet. Wer Konsolen wie die Playstation oder die Xbox kauft, will atemberaubende Spiele, die fesseln. Auf Gehampel, um ein paar Bälle über den Bildschirm zu schubsen, haben die meisten eben keine Lust.

Es bleibt dennoch fraglich, ob Microsoft und Sony aus diesem Rückschlag lernen. Fakt ist: Solche zusätzlichen Features werden nur angenommen, wenn der Spieler sie kaufen muss - also der Konsole beiliegen. Sind sie ein freiwilliges Feature, holen es sich nur die wenigsten Zocker nachträglich dazu. Versuchen werden es die großen Publisher wohl weiterhin, solche Hardware anzubieten. Anhand der Verkaufszahlen bei der Xbox One sieht man jedoch, dass diese noch nicht ausgereift genug ist, um die Spieler auch zu begeistern.

Kinect auf der Xbox One: Ein gescheitertes Projekt

Man darf auch nicht vergessen, dass die neue Konsolengeneration erst acht Monate auf dem Markt ist. Da ist es schon erstaunlich, dass sich Microsoft dazu entscheidet, Kinect für die Spieler nicht mehr zum Pflichtkauf zu machen, sondern ihnen die Wahl zu lassen, ob sie die Kamera haben möchten - oder eben nicht. Man hätte zumindest erwarten können, dass Microsoft länger an Kinect festhält. Fehlende gute Spiele haben aber zu der aktuellen Entwicklung geführt. Kinect ist entbehrlich - das wird sich in Zukunft nicht ändern. Jetzt, wo jedermann die Wahl dazu hat, sich seine Xbox ohne die Kamera zu kaufen, wird es immer mehr Zocker geben, die diese Option auch nutzen. Dementsprechend muss Microsoft auch jetzt diejenigen bedienen, die keine Kamera zu Hause stehen haben. Das zeigt: Schon jetzt ist Kinect auf der neuen Konsolengeneration gescheitert. Die Spieler haben sich dagegen ausgesprochen.

Insert Disc (9): Blizzard braucht Konkurrenz

In einem meiner ersten Einträge auf dieser Seite hatte ich erwähnt, leidenschaftlicher WoW-Spieler (gewesen) zu sein. "Gewesen" deshalb, weil ich nicht wirklich sicher bin, wann ich eigentlich noch ein Spieler bin und wann nicht mehr. Die Grenzen sind momentan fließend. Das liegt vor allem daran, dass Blizzard sich (schon wieder) elendig viel Zeit lässt, um nach Erscheinen des letzten Content-Patches das neue Add-On auf den Markt zu werfen. Trotz gelobter Besserung: Seit fünf Jahren bin ich nun dabei, immer entstand am Ende einer Erweiterung unheimlich viel Leerlauf, teilweise bis zu einem Jahr. Die Spieler regt´s zwar auf, spielen aber trotzdem fleißig weiter. Oder kehren eben zurück. Der Grund: WoW hat einfach keine ernsthafte Konkurrenz im Bereich der MMO´s. Schade!

Warten auf den x-ten WoW-Killer

Star Wars: The Old Republic, Aion, Lord of the Rings Online oder - erst kürzlich erschienen - Wildstar. Alle Spiele galten als WoW-Killer schlechthin. In den Foren trieben sich Propheten, die schon vor zig Monaten wussten: "Also, wenn Wildstar erscheint, kann Blizzard einpacken!" Genau. Stand Juli 2014 wissen wir: WoW ist und bleibt das MMO Nummer eins auf dem Markt, während die Games der Konkurrenz schon kurz nach dem Erscheinen wieder in der Versenkung verschwinden. Mit World of Warcraft haben sich die Entwickler ein Denkmal geschaffen. Ein Spiel in einer unheimlich stimmigen Welt, das zwar nicht alles richtig macht, aber die Massen doch begeistert. Auch wenn viele Spieler immer wieder ankündigen, Star Wars, Wildstar und Co. zu testen: Am Ende kommen sie doch wieder zurück.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier

Aber woran liegt das? Ich versuche mal, an meinem eigenen Spielverhalten Aufschluss zu geben. Auch ich habe schon etliche Konkurrenz-Spiele angezockt. Beim Anzocken blieb es dann letzten Endes aber auch. Weiter als Level zehn habe ich keinen Charakter in einem anderen MMO gespielt. Das liegt daran, dass ich mich in fünf Jahren als Spieler an die Abläufe im Blizzard-Spiel gewöhnt habe. WAS, die Aktionsleisten sehen nicht so aus wie bei WoW? Mag ich nicht. Die Map ist anders gestaltet? Finde ich blöd - ab zurück zu WoW! So zumindest geht es mir. Ich mag den Komfort, den Blizzard in seinem Spiel bietet. Im Bereich der MMO´s gab es bislang einfach nichts besseres, daher möchte ich mich auch an nichts anderes gewöhnen. Außerdem hat man mit seinen Helden im Warcraft-Universum schon so viel Zeit verbracht, dass mir der Wechsel zu einem neuen Spiel wehtun würde. Auch wenn in World of Warcraft nicht immer perfekt es, es ist doch das beste Spiel auf dem Markt. In dem Wissen, dass Blizzard hohe Qualität bietet, bleiben den Entwicklern ein Großteil der Spieler auch treu.

Konkurrenz belebt das Geschäft

Dennoch wäre es schön, wenn es endlich ein MMO schaffen würde, eine ähnlich hohe Spielerzahl wie WoW zu ergattern. Denn dann könnte es sich Blizzard nicht mehr erlauben, ein Jahr am neuen Add-On zu schrauben, ohne den treuen Spielern neue Inhalte zu bieten. Fraglich ist jedoch, ob es einem anderen Entwickler gelingt, ein solches Spiel auf die Beine zu stellen. Viele haben sich daran probiert, bislang sind alle gescheitert. Das zeigt, dass WoW einfach einen enormen Reiz auf die Massen an Spielern hat. Aber auch nach fast zehn Jahren sollte sich Blizzard Mühe geben, den treuen Spielern stets frische Inhalte zu bieten.

Donnerstag, 17. Juli 2014

Test: Moto GP 14

Wer gerne Rennspiele spielt, der guckt auf der PS4 aktuell eher in die Röhre. Driveclub lässt gefühlt schon eine Ewigkeit auf sich warten, auch The Crew erscheint erst in einigen Wochen. Gut, dass Milestone Mitte des vergangenen Monats Moto GP 14 auf den Markt geworfen hat. Oder doch nicht? Für Fans der Zweirad-Akrobaten wie Marc Marquez, Jorge Lorenzo oder Stefan Bradl macht das Spiel durchaus einiges richtig. Vor allem auf der Strecke punktet das Spiel, die Motorräder steuern sich gut und relativ realistisch. Leider wurde beim Drumherum jedoch ordentlich abgespeckt, sodass Milestone eine tolle Lizenz mehr oder weniger in den Sand - oder in dem Fall ins Kiesbett - gesetzt hat.


Wirklich spektakulär ist das Geschehen jetzt nicht. Ja, die Motorräder wurden ganz schick und auch relativ detailliert umgesetzt. Auch habt ihr die Möglichkeit, einzelne Bikes zu begutachten, solange ihr wollt. Das ist ganz schön gemacht und besonders für Fans eine tolle Sache. Für alle anderen Spieler aber eher unnötiger Schnickschnack. Aber wir schweifen ab. Die Bikes wurden gut umgesetzt, der Rest der Strecken wirkt aber eher lieblos hingeklatscht. Karge Umgebungen, trist gestaltete Fans, hinzu kommt, dass die Reifen auch beim dickstem Regen glänzen wie Speckschwarten: So ganz stimmig ist das nicht. Auch bei den Modellen der Fahrer wurde eher gekleckert als geklotzt. Den Helm setzen diese sowieso nie ab, dafür sehen sie ihren echten Vorbildern unter dem Visier nicht immer zu 100 Prozent ähnlich. Schade. Für euren eigenen Fahrer in der Karriere habt ihr nur die Auswahl aus wenig schlecht gemachten Vorlagen. Buuuuuh! Insgesamt wäre jedenfalls mehr drin gewesen, das Spektakel Moto GP optisch schöner umzusetzen. Hässlich ist das Spiel aber keinesfalls. Daher gibt noch 7/10 Punkte.


Meine Herren, ist das schlecht. Das ging mir durch den Kopf, als ich zum ersten Mal den Kommentar von Edgar Mielke gehört habe. Der kommentiert die Moto GP auf Sport1. Von seinem Partner, dem Ex-Rennfahrer Alex Hofmann fehlt im Spiel jedoch jede Spur. Schade. Hinzu kommt, dass Mielke auch nur vor und nach einem Rennen oder Training einige schlechte Sprüche raushaut. Die sind dermaßen langweilig und passen so gar nicht zu dem Kommentator, der im Fernsehen gerne mal am Mikrofon ausrastet. Das Geld für ihn hätte sich Milestone lieber gleich gespart.
Auch die Bikes klingen eher blechern. Vom kernigen Sound der schnellsten Maschinen hört man als Spieler recht wenig. Wenn ihr dann mal auf einer Maschine der Moto GP sitzt, werdet ihr eher von dem Sound der Bikes enttäuscht. Der Sound ist durchweg enttäuschend, daher gibt es nur 5/10 Punkte. 


In Sachen Steuerung haben die Entwickler gute Arbeit geleistet. Die Bikes steuern sich sehr direkt und geben dem Spieler stets das Gefühl, Herr der Lage zu sein. Wenn ihr also ein bisschen erfahrener seid, könnt ihr mit deaktivierten Fahrhilfen wirklich alles aus den Maschinen herausholen. In Sachen Fahrgefühl passt also alles.
Leider kann man das nicht in Sachen Bugs sagen. Mir ist es in gut 40 Rennen vier Mal passiert, dass die Strecke mehr oder weniger verschwunden ist und ich auf weißen Texturen fahren musste, nur damit das Spiel vor der Speicherung dann doch abstürzt. Auch in den Menüs im Karriere-Modus ist das Spiel öfters vor neuen Rennen bei mir hängengeblieben. Schade. Das nervt irgendwann extrem und stört den Spielfluss. Auch die Ladezeiten sind teilweise extrem lang.
Besonders lächerlich ist der Safety-Car-Modus. Hier dürft ihr auf vier Rädern in einem BMW über die Kurse der Motorrad-WM heizen. Leider steuert sich euer Gefährt wie eine Seifenkiste, gefühlt hat hier der Praktikant diesen Modus programmiert. 
Da aber zumindest in Sachen Fahrverhalten bei den Bikes alles stimmt, gibt es 6/10 Punkte.


Wohooo, im Multiplayer macht Moto GP 14 fast alles richtig. Ihr könnt einzelne Rennen fahren, Meisterschaften, dürft mit eigenen Fahrern antreten, mit den aktuellen Fahrern oder Legenden, dürft zig Punkte in Sachen Fahrhilfen und Co. einstellen: Der Umfang im Multiplayer ist echt groß. Besonders motivierend ist der Spielmodus, in dem ihr in einer Runde möglichst viele Sektorbestzeiten aufstellen müsst. Wer nach einer gewissen Zeit die meisten Sektoren für sich erobert hat, gewinnt. Sehr schön! Wenn ihr ganz viel Lust und Zeit habt, könnt ihr die Meisterschaften sogar über die komplette Distanz einer Saison austragen, also auf allen verfügbaren Strecken. Der Online-Modus beschäftigt euch also sehr lange. Das Matchmaking geht in der Regel schnell, wer Spiele aus Frust vorzeitig verlässt, wird auch konsequent bestraft. Sehr gut! Macht 8/10 Punkte.


Kommen wir zu meiner Lieblingswertung. In Sachen Modi ist Moto GP 14 ein echtes Brett. Schnelles Rennen, Zeitfahren, Karriere, WM-Modus, Safety-Car-Modus, dazu der umfangreiche Multiplayer - in Sachen Umfang bekommt ihr einiges geboten. In den Real Events fahrt ihr echte Rennen aus der letzten Saison nach, selben Modus gibt es auch mit spektakulären Rennen aus der Vergangenheit. Daher sind auch Legenden wie Max Biaggi oder Mick Doohan mit an Bord. Außerdem gibt´s alle Fahrer aus der aktuellen sowie der vergangenen Saison. In Sachen Umfang hat Milestone alles richtig gemacht!
Der Karriere-Modus ist das Herzstück des Spiels. Hier kämpft ihr euch mit eurem eigens erstellten Fahrer von der Moto 3 in die Moto GP. Gestaltungsmöglichkeiten beim Fahrer gibt es jedoch kaum. 
Auf der Strecke steuern sich die Bikes gut, die K.I. lässt jedoch etwas zu wünschen übrig. Selbst auf Schwierigkeit Schwer sind die Gegner in der Qualifikation kein Problem, im Rennen legen sie auf einmal bis zu vier Sekunden zu. Das ist übrigens auf jeder Schwierigkeit so. Außerdem gibt es in jeder Klasse zwei bis drei K.I.-Fahrer, die jedes Rennen gewinnen. Abwechslung an der Spitze? Fehlanzeige. Hinzu kommt, dass die K.I. meist stur auf der Ideallinie klebt und kaum aus eurem Windschatten rauszieht. Das ist sehr mager.
Auch blöd, dass in Moto 2 und Moto 3 nur maximal 21 beziehungsweise 17 Fahrer unterwegs sind. Der Rest fährt gar nicht erst mit und wird nur als herunterladbarer Inhalt markiert. 
Trotz all dieser Mängel: Wenn ihr erstmal mit den schnellen Maschinen zurechtkommt und eure Schwierigkeitsstufe gefunden habt, machen die Rennen durchaus Spaß. Und darauf kommt´s an. 7/10 Punkte. 


Von Next-Gen merkt man bei dem neuesten Moto-GP-Spiel weder in Sachen Grafik, Sound noch Spielgefühl wirklich viel. Der erste Ableger der Serie auf PS4 bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Spiele wie Killzone haben gezeigt, was die Konsole alles leisten kann. Moto GP 14 schöpft diese Möglichkeiten bei weitem nicht aus. Auch wenn das Fahrgefühl der Motorräder stimmt, viele Kleinigkeiten trüben den Spielspaß. Da hätte sich Milestone Spielereien wie den Kommentar oder den Safety-Car-Modus sparen und den Fokus auf andere Dinge legen sollen. Mit dieser Lizenz im Rücken wäre deutlich mehr möglich gewesen. Nichtsdestotrotz kann man einige spaßige Stunden mit dem Spiel haben. Daher gibt es folgende Punktzahl:



Mittwoch, 16. Juli 2014

Insert Disc (8): Weg mit dem blöden Gefuchtel!

Hand auf´s Herz und bitte ehrlich sein: Wenn ihr von der Arbeit, Schule oder sonstigen Aktivitäten nach Hause kommt und einfach eine Runde zocken wollt, was denkt ihr euch dann? A: "Boah, jetzt schön ins Bett oder auf den Stuhl fallen lassen und daddeln." Oder B: "Hach, ich habe jetzt Lust zwei Stunden blöd im Zimmer zu stehen und wie ein Idiot mit den Gliedmaßen rumzufuchteln." Gut, die zweite Antwort ist vielleicht etwas überspitzt ausgedrückt, soll aber die Aussage dieses Beitrags sein. Liebe Entwickler: Auf eure blöden Ideen wie Kincet, Playstation-Kamera oder wie die tollen Kameras alle heißen, habe ich keinen Bock. Ein besonderer Gruß geht auch raus an Nintendo. Die Wii mag zwar gut für ein bisschen Bewegungstherapie sein, hat mit vernünftigem Zocken aber so viel zu tun wie Candy Crush.

Gaming + Bewegung = FAIL

Grundsätzlich stört mich diese Entwicklung im Gaming eigentlich schon seit Jahren. Auch vor 15 Jahren war es nicht gesund, wenn ich mit dem Gameboy stundenlang auf der Couch lag und Pokemon gespielt habe. Damals hat sich keiner beschwert. Jetzt ist es aber scheinbar sehr tragisch, wenn man mehr als zwei Stunden am Tag daddelt ohne sich zu bewegen.

Die Folge sind so tolle Lösungskonzepte wie Kincet, die Wii oder die Playstation-Kamera oder Playstation-Move. Ja, das ist schon echt super, 300 Ocken über die Theke zu schmeißen für Spiele wie Wii-Fit, mit denen man vielleicht eine Stunde Spaß hat. Betrunken mit Freunden mag das super sein, solange keiner die Fernbedienung in den neuen Smart-TV wirft. Aber ganz ehrlich: Wenn man alleine zockt, müssen einfach Spiele mit Gehalt wie Skyrim, GTA oder was weiß ich her. Und habt ihr euch schon mal gedacht: "Hey, wenn ich jetzt in GTA mein Auto mit Wischbewegungen vor dem Fernseher lenken könnte, wäre das fett." Nein? Ich auch nicht.

Auch immer wieder schön: Vor der Playstation zu sitzen und ein Spiel starten zu wollen, in dem man brüllt: "Playstation, Fifa!" Am Anfang verlassen die Worte noch ruhig und freundlich die Stimmbänder, doch spätestens, wenn die Konsole zum zehnten Mal versucht, Battlefield zu starten, ist Schluss mit lustig. Da bleibe ich doch lieber beim Controller. Der funktioniert wenigstens. Und wenn ich mich dann bewegen will, gehe ich laufen, ins Fitnessstudio oder einen neuen Fernseher kaufen, weil schon wieder die Fernbedienung der Wii in meinem Bildschirm steckt. Es gibt genug Möglichkeiten, wie der Mensch sich betätigen kann. Aber doch bitte nicht beim Gaming.

Unausgereift, um nicht zu sagen scheiße

Problem ist halt einfach, dass die Technik für fünf Minuten ganz lustig ist, eben weil sie neu ist. Wirklich viel Tiefgang steckt aber nicht dahinter, wenn ihr einfach nur bei fünf verschiedenen Minispielen für 70 Euro unterschiedliche Bewegungen mit dem Finger ausführen müsst. Nä, da greife ich lieber zu altbewährten Spielen. Die machen meistens Spaß und regen mich nicht dadurch auf, dass meine Eingaben und nur schlecht erkannt werden oder einfach nur dazu da sind, damit die tolle Bewegungserkennung irgendeinen Sinn hat.

Daher war ich auch sehr davon angetan, dass es die Xbox One jetzt auch ohne Kinect gibt. Knapp ein Jahr nach Release hat Microsoft erkannt, dass die Spiele für Kinect entweder an einer Hand abzählbar sind oder/und einfach grottig sind. 100 Euro also gespart für eine gute Konsole, mit der man das machen sollte, wofür sie gedacht ist: Vom Sofa, vom Sessel oder vom Bett aus gemütlich zocken und Spaß haben.

Mittwoch, 9. Juli 2014

Insert Disc (7): Ich habe einfach keine Spiele!

Frauen sagen ja gerne, sie hätten nicht genügend Klamotten oder Schuhe im Kleiderschrank. Dabei könnte man bei den meisten Damen wahrscheinlich eine Großfamilie mit der vorhandenen Kleidung eindecken. Wirft man einen Blick über den Tellerrand, fällt aber auf: Wir Gamer sind kein Stück besser! Ja, es ist tatsächlich so. Wie oft habt ihr euch denn schon dabei ertappt, wie ihr gesagt habt: "Mensch, ich habe einfach nichts zum Zocken!" Dabei platzt das Regal mit Videospielen schon fast aus allen Nähten. Das neue Blockbuster-Game, worauf man schon seit Monaten gewartet hat, liegt nach dem ersten Anspielen schon wieder in der Ecke. Und die Steam-Bibliothek? Die ist eh schon mit über 100 Titeln prall gefüllt. Trotzdem: ES IST EINFACH NICHTS ZUM ZOCKEN DA!

Gamer sind irgendwie auch nur wie Frauen

In diesem Fall hilft nur der Gang zum örtlichen Elektro-Händler oder ein Besuch bei amazon.de. Neue Spiele müssen ran, am besten schnell. Worauf ich hinaus will: Frauen kaufen sich ständig neue Schuhe, Zocker holen sich im Idealfall jede Woche ein neues Spiel. In Zeiten, in denen man nicht mal aus dem Haus gehen muss, um sich in einer Stunde zig Games auf die Festplatte zu ballern, geht das sogar unheimlich einfach. Gut für uns, würde ich sagen.
Dieser Teufelskreis zieht sich aber dann immer weiter fort. Obwohl ich mir geschworen hatte, erst sämtliche Games für die PS4 durchzuzocken, die ich habe, bevor ich mir neue kaufe... Geholfen hat es wahrlich wenig. Satte 22 Games haben sich bei mir seit dem 29. November angesammelt. Braucht man die alle? Nö. Will man sie haben? Auf jeden. Schließlich braucht man Auswahl. Nicht nur bei den Klamotten, sondern auch im Videospiel-Regal.

Von Besserung keine Spur

Zwischendurch bin ich natürlich immer mal wieder zu World of Warcraft zurückgekehrt. Die Alpha von Heroes of the Storm macht einfach richtig viel Spaß, Prison Architect ist zwischendurch auch immer wieder sehr unterhaltsam. Dabei warten auf der PS4 noch einige Games, die teilweise schon seit Monaten durchgezockt werden wollen. Für die Zukunft sieht es auch nicht wirklich besser aus. In knapp zwei Monaten wartet wieder eine wahre Flut an Spielen auf uns Zocker. FIFA, NBA 2K, Call of Duty, Battlefield, Destiny, Mordors Schatten... Ich könnte noch einige Zeilen so weitermachen.
Aber letzten Endes sollen Videospiele ja auch Freude bereiten. Und Frauen kaufen ja auch Schuhe, damit es ihnen besser geht. Das ist zumindest die offizielle Begründung, glaube ich. Und wenn die Damen ständig neue Treter kaufen, dann darf man sich auch ab und an ein Spiel für die Konsole oder den PC gönnen. Gezockt werden sie ja dann meistens doch noch.

Montag, 7. Juli 2014

Preview: Heroes of the Storm

Anfang letzter Woche staunte ich nicht schlecht: Ich hatte eine Einladung zur Alpha von Blizzards neuestem Game "Heroes of the Storm". Sehr schön. Von der Arbeit heimgekommen, habe ich direkt die nur wenige GB große Datei runtergeladen, wollte mich ins Abenteuer stürzen - ging nicht. Nicht schön. Da das Spiel noch im Alpha-Status ist, steht es halt nur in gewissen Testphasen zur Verfügung. Nun ja, ich musste nur kurz warten, bis eine solche Phase wieder begann. Also konnte ich mich in den letzten Tagen ein wenig mit Heroes of the Storm beschäftigen. Und es gefällt mir richtig gut!

Heroes of the Storm? Was?

HotS ist ein zählt zur Kategorie der MOBA´s - oder auch Multiplayer Online Battle Arena. Der Name sagt´s eigentlich schon: Es gibt richtig auf die Mütze! Heroes of the Storm spielt sich wie DotA oder League of Legends, beide Spiele sind ja sehr beliebt. Um ehrlich zu sein, konnte ich diese Faszination auch nachvollziehen. Klar, die Dinger mögen gut sein, sonst würden es nicht so viele zocken. Aber das Spielprinzip hat mich nicht so wirklich gereizt.

Ihr wählt euch also eine Figur aus, kämpft euch durch die gegnerischen Diener, auch Minions genannt, und zerstört Türme der Gegner. Ziel ist es, quasi die finale "Basis" eurer Konkurrenten zu zerstören. LoL-Experten würden mich für diesen Begriff vielleicht an die Wand klatschen, mir fällt aber nichts besseres ein, um das Ziel besser zu beschreiben. Ich bin eben ein MOBA-Noob.

Natürlich tummeln sich auch noch die gegnerischen Spieler auf dem Schlachtfeld. Ihr habt insgesamt fünf Fähigkeiten, um die über den Jordan zu schicken. Die Kämpfe sind recht taktisch geprägt, wenn ihr nicht wirklich gut seid, bringen Solo-Aktionen eher wenig Ertrag. Aber man lernt doch recht schnell. Zumindest bei Heroes of the Storm. Das Spiel ist sehr einsteigerfreundlich, liefert ein tolles Tutorial und erklärt euch alles, was ihr für den Start wissen müsst. Top! So hat man auch Spaß daran, sich einzufuchsen. Bei LoL hingegen wird man ja dann doch eher gleich durch den Fleischwolf gedreht.

Arthas, Illidan, Diablo... GEIL!

Am schönsten finde ich jedoch die Figuren, mit denen ihr Spielen könnt. Kerrigan, Arthas, Illidan, Tychus, Raynor, Uther Lichtbringer, Diablo, und, und, und. Quasi jeder, der im Blizzard-Universum Rang und Namen hat, gibt sich in Heroes of the Storm die Ehre. Nicht jeder Charakter steht aber frei zur Verfügung. Da das Spiel kostenlos sein wird, müsst ihr euch neue Helden für Geld kaufen oder für Ingame-Währung. Die gibt´s aber nur sehr sehr langsam. Da wäre also Geduld gefragt. Wenn ich mich nicht verguckt habe, müsst ihr beispielsweise für einen Arthas sieben Euro berappen. Finde ich okay.

Grafik und Sound sind stimmig. Wer sich mit WoW auskennt, wird sich hier heimisch fühlen. Einige Sounds sind nämlich aus dem MMO gemopst. Gewohnt gut sind die einzelnen Figuren vertont, die englischen Sprecher sind einfach klasse. Arthas brüllt zum Beispiel immer wieder "Frostmourne hungers", wenn ihr die entsprechende Attacke auswählt. Einfach episch!

Ich hatte bislang viel Spaß mit dem Spiel. Auch wenn es sich noch in der Alpha befindet, Blizzard hat - wie gewohnt - gute Arbeit gemacht. Da kommt ein großartiges Spiel auf uns zu! Anbei noch ein paar Impressionen aus dem Spiel.








Wertungsübersicht: Getestete Spiele

Jeden Monat werden in meinem Blog mehrere Spiele getestet. Fair, kritisch und vor allem aus der Sicht eines Spielers. Der Sound ist nicht so gut? Kein Problem! Macht das Spiel richtig viel Spaß, und darauf kommt es, gibt es trotzdem eine gute Wertung.
Nachfolgend die Rangliste aller bisher getesteten Spiele. Außerdem findet ihr hier die Links zu den Tests und könnt euch diese in Ruhe nochmal durchlesen.


  1. Wolfenstein: The New Order - 7,6/10
  2. Murdered: Soul Suspect - 7,2/10
  3. Moto GP 14 - 6,7/10
Die Liste wird nach jedem Test aktualisiert. 

Inser Disc (6): Alpha, Beta... Delta?

Normalerweise mag ich es nicht, unfertige Spiele zu zocken. Bugs und sonstige Fehler will ich beim Spielen nicht haben. Als Kunde erwarte ich, ein fertiges Spiel für mein Geld in den Händen zu halten. Ich werde ja schließlich nicht dafür bezahlt, für die Entwickler auf Fehlersuche zu gehen! Eigentlich. Der Trend geht ja im Moment dahin, dass man sich - vor allem bei Steam - zum Vollpreis ein unfertiges Spiel gönnt. Nennt sich dann Early Access oder wie auch immer. Es ist zumindest seitens der Entwickler nett umschrieben. Ich persönlich halte davon nix. Klar, hat man das Game früher in den Händen und kann zocken - aber es ist halt nicht fertig. Fehler gehören da zum Alltag. Das weiß jeder, und trotzdem schlagen die Gamer kräftig zu und kaufen Games wie DayZ, Prison Architect und andere wie bekloppt. Eine nette Idee: In der Fabrik das Auto nur zur Hälfte bauen, den Kunden voll zur Kasse beten und sagen: "Sagen sie uns, was nicht geht, wir basteln es dann noch rein." Naja, vielleicht etwas übertrieben. Aber es ist schon interessant, wie die Zocker ihre Kohle für Sachen raushauen, die ja eigentlich noch entwickelt werden!

Hinter schwedische Gardinen mit euch

Genug gelästert, jetzt muss ich beichten. Ich habe auch zugeschlagen und mir Prison Architect gekauft. Ich zocke zwar nicht viel am PC, aber Strategie-Games sind absolut geil. Und dieses Gefummel werde ich mir ganz bestimmt nicht mit einem Pad vor der Playstation antun. Zumindest habe ich auch noch keinen gehört, der Tropico lieber auf Konsole statt am PC mit Maus und Tastatur spielt. Warum nur?
Aber ich komme vom Thema ab. Prison Architect ist unfertig, ja. Das merkt man dem Spiel auch manchen Ecken an. Oder ich bin einfach nur zu doof, das Ding zu bedienen. Manchmal könnte ich aber auch einfach nur ausrasten, weil meine Arbeiter es an einer freien Stelle nicht schaffen, eine einfache Wand hochzuziehen. Mit sowas muss man halt rechnen, wenn sich das Spiel noch in der Entwicklung befindet. Dafür macht es aber sonst enorm Spaß.
Auch wenn ich mir jetzt Prison Architect gegönnt habe - es war das erste und wird das letzte Spiel sein, was ich mir unfertig gekauft habe. Klar, es macht Spaß. Klar, man kann es auch früher zocken. Man kauft aber auch ein wenig die Katze im Sack und weiß vorher nicht, ob denn auch wirklich alles funktioniert. Und es gibt einfach nichts schlimmeres für einen Zocker, als wenn der ganze Fortschritt durch einen Bug flöten geht.

League of Legends, nur deutlich cooler

Da lobe ich mir doch Testphasen von Spielen, für die man nicht zahlen muss, um sie zocken zu können. Wie zum Beispiel bei Blizzard. Einfach im Battle.net bei eurem Account für sämtliche Alpha- und Beta-Tests vormerken lassen, dann habt ihr vielleicht sowas im E-Mail-Eingang:

Einladung zur HotS-Alpha
Das ist dann schon eher nach meinem Geschmack. Kostenlos einfach losdaddeln und ein neues Spiel testen. So kann man am Ende noch immer entscheiden, ob man es sich zum Release holt oder nicht. Wobei das in dem Fall egal ist - Heroes of the Storm wird kostenlos sein.
Das Spiel macht aber schon jetzt viel Spaß. Mit DotA oder LoL bin ich bislang nie wirklich warm geworden. Das Spielprinzip fand ich zwar recht nett, aber irgendwo konnte ich die Faszination dahinter nicht nachvollziehen. Da ich aber ein absoluter Blizzard-Fan bin, packt mich HotS deutlich mehr. Mit Arthas Diablo auf die Mütze hauen? Kerrigan aus Starcraft kloppt sich mit Illidan? Geile Scheiße! 
Wer LoL und Konsorten kennt, darf von Heroes of the Storm nicht erwarten, dass das Blizzard-Game das Genre neu erfindet. Wer aber im Universum von Warcraft, Starcraft und Diablo heimisch ist, bekommt hier ein atmosphärisch absolut geiles Spiel. Und Spaß macht es auch noch!