Donnerstag, 10. April 2014

FAZIT: inFAMOUS: Second Son

Bald drei Wochen ist es her, dass inFAMOUS: Second Son für die Playstation 4 erschienen ist. Mittlerweile bin ich mit dem Spiel durch und möchte an dieser Stelle ein kleines Fazit abgeben. Frei von Spoilern - ihr könnt den Text also ganz ungefährdet lesen. Eines sei vorweg gesagt: Diejenigen, die die vorherigen beiden Teile nicht kennen, können bedenkenlos zugreifen. Ich hatte inFAMOUS vorher auch nicht gespielt und wurde bestens unterhalten.

Ein guter Exklusivtitel für die PS4, bitte!

Mit Second Son ist ein richtig starker Exklusivtitel für die PS4 erschienen. Klar, da gab es noch Killzone zum Launch der Konsole, das war aber nicht mein Fall. Bis dahin hat also das Lineup auf der Next-Gen-Konsole etwas enttäuscht. Es sind halt keine Spiele erschienen, die ich nicht auch auf der PS3 hätte zocken können. Da kam das neue inFAMOUS genau richtig. Ich sage es gleich vorweg: Das Spiel ist ziemlich gut und weiß zu unterhalten, auch wenn es sicherlich nicht "perfekt" ist. Wer Nachschub auf der PS4 braucht, der wird mit diesem Spiel sicherlich zufrieden sein.

Technisch ein Genuss

Die Grafik sieht einfach super aus. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich den Sprung von PS3 auf PS4 jetzt nicht so gravierend finde, inFAMOUS ist ein toller Titel. Flüssig, auch wenn es nur mit 30 FPS läuft, Ruckler gibt´s keine. Sehr schön. Wenn dann noch die Neon-Kraft von Hauptcharakter Delsin ins Spiel kommt, kriegt ihr richtig schön bunte Action auf den Bildschirm gezaubert. So muss das! Auch in Sachen Sound gibt es nix zu meckern. Manchmal könnten vielleicht die Dialoge etwas lauter sein, aber das lässt sich verschmerzen. Auch die Steuerung ist ziemlich gut gelungen. Dafür, dass es in dem Spiel mitunter recht fix zur Sache geht, hat der Spieler immer alles unter Kontrolle. Manchmal gibt es aber ein paar Probleme, wenn ihr per Sprint erstmal hin und her lauft, um auf eine gewünschte schmale Stelle zu kommen.
Abzüge gibt´s nur für die KI. Die ist teilweise etwas dämlich oder haut einfach richtig derbe zu. Es kann schon mal sein, dass ihr noch einen Gegner in einem Gebiet zu bewältigen habt, dieser aber die ganze Zeit wie ein Irrer durch die Gegend springt, sodass man ihn nicht gezielt angreifen kann. Andererseits seid ihr auch schon mal in wenigen Sekunden tot, wenn euch zum Beispiel zwei Selbstschussanlagen aufs Korn nehmen. Etwas mehr Balance wäre schön gewesen, aber meistens fällt dieser kleine Makel nicht auf.

Die Story: Ok!

Die Geschichte selbst von inFAMOUS ist ganz nett erzählt. Delsin erhält nach einem Unfall spezielle Superkräfte von einem sogenannten "Conduit", die von der Organisation D.U.P. weggesperrt werden sollen. Nach einem Treffen mit der "Chefin" des D.U.P., die zudem die Bewohner von Delsins Dorf angegriffen und schwer verletzt hat, zieht der frischgebackene "Bioterrorist" gemeinsam mit seinem Bruder nach Seattle, um neue Kräfte zu sammeln sowie die Anführerin des D.U.P. auszuschalten. Soviel in Kurzform. Seattle als Ort für die Geschichte ist wirklich schön gewählt und gut umgesetzt. Auf seinen Streifzügen durch die Stadt kämpft Delsin gegen andere Conduits, um ihre Kräfte aufzusaugen. Das ist nämlich seine spezielle Fähigkeit. Diese "Jagd" nach neuen Kräften ist gut gemacht, läuft aber immer nach dem selben Schema ab. Conduit finden, bekämpfen, Kräfte aufsaugen, neue Fähigkeiten lernen, weiter geht´s.
Weiterhin gibt es insgesamt 13 Stadtbezirke, die es in Nebenmissionen vom D.U.P. zu reinigen gilt. Diese sind auf Dauer etwas eintönig, machen aber durchaus Spaß. Besonders nett ist es, wenn ihr euren Controller als Graffiti-Dose verwendet. Alles in allem ist die Story okay, haut einen aber auch nicht komplett aus den Socken. Bei einem GTA 5 zum Beispiel war ich deutlich neugieriger, wie es denn jetzt weitergeht.

Delsin ist einfach eine coole Sau

Für mich der Höhepunkt des Spiels: Hauptcharakter Delsin Rowe! Er ist einfach von Anfang sympathisch und punktet mit lockeren Sprüchen. Hier hatten ja viele die Befürchtung, dass Entwickler Sucker Punch einen Fehler machen würde, einen neuen Helden in die inFAMOUS-Reihe einzuführen. Fehlanzeige, Delsin rockt. Eine gut ausgearbeitete Hauptfigur, der man ihre Motive glaubhaft abnimmt. Ganz ehrlich: Delsin ist von seinen neuen Fähigkeiten - auch wenn er damit in der Gesellschaft als Bioterrorist verschrien ist - begeistert und will immer mehr neue Fähigkeiten lernen. Beispiel: Kommentar zur Unsichtbarkeit: "Das habe ich mir schon als Kind gewünscht. Was man damit alles anstellen könnte..." Solche lockere Sprüche machen einfach Spaß, lassen einen mit Delsin mitfiebern. So muss das.

FAZIT:

inFAMOUS: Second Son macht vieles richtig. Tolle Grafik, gute Steuerung, dazu ein toller Hauptcharakter. Die Story könnte etwas spannender, die Nebenaufgaben etwas weniger monoton sein. Davon abgesehen hat Sucker Punch ein tolles Spiel auf die Beine gezaubert, welches jeder PS4-Besitzer mal gespielt haben sollte.