Sonntag, 8. Juni 2014

Test: Murdered: Soul Suspect

Am 6. Juni erschien Murdered: Soul Suspect im Handel. Die Story klingt so merkwürdig wie spannend. Hauptfigur Ronan wird gleich zu Spielbeginn erschossen und ihr müsst seinen Mörder finden. Als Geist, wohlgemerkt. Klingt erstmal komisch, macht aber dennoch erstaunlich viel Spaß. Leider gerät die Story mit rund 6-8 Stunden extrem kurz. Ihr könnt zwar noch um die 200 sammelbare Items suchen, wirklich motivieren tut das aber nicht. Ihr nehmt halt einfach mit, was ihr auf dem Weg zu den Story-Missionen sowieso findet. Dafür fesselt das Spiel von Anfang an, die Zeit vergeht wie im Flug. Lediglich das Ende... What the fuck? Entwickler Square Enix versprach, dass die Spieler von der überraschenden Wendung zu Spielende komplett vom Hocker gehauen werden. Das war bei mir aber nicht der Fall. Das Ende ist einfach nur so absurd und dämlich umgesetzt, sodass ich doch etwas enttäuscht war. Aber: Kommen wir erstmal zu den einzelnen Kategorien.


Okay ist wohl das Wort, was die Grafik von Soul Suspect am ehesten beschreibt. Auf der PS4 hat man nicht wirklich das Gefühl, hier einen Next-Gen-Titel zu spielen. Klar, dass Spiel sieht dank Unreal-Engine ganz nett aus, aber dass in der PS4 wesentlich mehr steckt, haben Titel wie InFamous und Killzone bereits bewiesen. Außerdem ist Soul Suspect etwas farblos. Ihr rennt das komplette Spiel über durch die Nacht. Gefühlt sieht jeder Ort der Stadt Salem, in der sich die Geschichte abspielt, gleich aus. Schade! Dafür wurden Levels wie auf dem Friedhof und in der Anstalt gut umgesetzt. Zwischensequezen sehen ebenfalls nett aus. Insgesamt gibt es für die Grafik mit etwas Wohlwollen noch 7/10 Punkte.


Der Sound in dem Spiel ist top. Zwar sind die Synchronstimmen auch nicht mehr als Mittelmaß, diese Schwäche macht Soul Suspect aber mit einer tollen musikalischen Untermalung wett. Die eher düstere Atmosphäre wird von der Musik im Hintergrund perfekt untermalt. Wenn eine spannende Szene ansteht, führt euch der Sound gut darauf hin und sorgt auch schon mal dafür, dass man selbst vor der Konsole vor Schreck zusammenzuckt. Auch die Dämonen, die im Spiel vorkommen, wurden gut vertont und allein schon ihr Kreischen sorgt dafür, dass euer Puls etwas schneller schlägt, um an diesen Biestern vorbeizukommen. Am Sound gibt es also wenig zu meckern. Dafür gibt´s gute 8/10 Punkte.


In Sachen Steuerung macht Soul Suspect wenig verkehrt. Die ist einfach zu erlernen und macht es möglich, dass der Spieler stets die Kontrolle über das Spielgeschehen hat. Abzüge gibt es aber für den ein oder anderen kleinen Bug. Während meines Spieldurchlaufs ist mehrere Male das Bild komplett eingefroren, außerdem hatte ich teilweise sehr lange Ladepausen, in denen ich einfach nur ein grellweißes Bild präsentiert bekam, das fast Augenkrebs verursacht hat. Auch die Kamera nervt ab und zu, da ihr zwar als Geist durch Wände gehen könnt, an manchen Objekten einfach kleben bleibt, sodass euch die Kamera dann mitten im Gesicht hängt. Das passiert nicht oft, ist aber sehr unübersichtlich. Für jeden dieser Mängel gibt es einen Punkt Abzug - 7/10 Punkte im Bereich Technik.


Soul Suspect möchte nicht, dass ihr mit Freunden spielt. Online ist hier nicht, daher fällt diese Kategorie aus der Wertung.



Murdered: Soul Suspect fängt stark an und lässt stark nach. Als Spieler hat man zwar nicht wirklich viel zu tun, aber ich hatte viel Spaß daran, herauszufinden, wer denn jetzt eigentlich mein Mörder ist. So sammelt ihr Hinweise, kombiniert diese und landet am Ende bei einem Täter. Wie oben schon angekündigt, ist das Ende ein totaler Reinfall. So gut das Spiel am Anfang Spannung aufbaut, so sehr habt ihr am Ende einfach das Gefühl, von Kulisse zu Kulisse geschickt zu werden, ohne aber wirklich etwas über den Mörder rauszufinden. Plötzlich weiß Ronan aber in der letzten Mission auf einmal, wer Täter ist und ihr nehmt ihn mehr oder weniger hops. So fühlt es sich an. Und dann auch noch so eine vollkommen absurde Wendung, wer denn jetzt der Täter ist... Ne, damit konnte ich mich nicht anfreunden. Auch die Tatsache, ob Ronans Geist denn nun Erlösung findet oder nicht, wird in einer zehnsekündigen Sequenz abgefrühstückt. Buuuuuuuh!
An den verschiedenen Tatorten kombiniert ihr euch, wie bereits gesagt, durch verschiedene Hinweise. Die Minispiele, die ihr da erledigen müsst, sind teils etwas dämlich, da entweder die deutsche Lokalisierung schlecht ist oder eure Aufgabe total umständlich formuliert ist.
Dennoch, wenn ich sagen würde, Soul Suspect hat mir keinen Spaß gemacht, würde ich lügen. Nur ab Spielmitte flacht es doch etwas ab. Und die Spieldauer von 6-8 Stunden ist ein Witz. Dennoch gibt´s 7/10 Punkte.


Square Enix´ neues Werk macht vieles richtig aber auch vieles falsch. Die tolle, angepriesene Wendung am Spielende war für mich ein totaler Reinfall. Generell hätte in der Story viel mehr Potenzial gesteckt. Außerdem wird der Spieler kaum gefordert und hat wenig zu tun. Die Dämonen, die im Spiel eingebaut wurden, sind ein Riesenwitz und nerven einfach unheimlich. Pro Level sind meistens 3-5 versteckt, an denen ihr euch vorbeischleichen oder sie eben töten müsst. Gefühlt stehen die Dinger aber nur da, damit ihr nicht in fünf Stunden durch das Spiel rauscht. Künstlich gestreckt, oder so. 
Trotz allem spielt sich Murdered: Soul Suspect frisch und macht Spaß. Leider ist die Story aber echt kurz, sodass ein Kaufpreis von 70 Euro nicht gerechtfertigt ist. Ebenfalls schade: Der Collectors Edition liegt das Buch bei, welches ihr auch im Spiel sucht. Leider nur auf Englisch. Ich kann mir vorstellen, dass das für viele deutsche Zocker eher suboptimal ist. Dafür gibt´s diese für den gleichen Preis wie die normale Version. Top! Insgesamt gibt es von mir für Murdered: Soul Suspect folgende Punktzahl: 

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