Sonntag, 8. Juni 2014

Test: Wolfenstein: The New Order

Servus zu meinem abschließenden Test zu Wolfenstein: The New Order. Bevor es losgeht, möchte ich das Testprozedere noch etwas erläutern. Insgesamt kriegt ein Spiel Punkte in fünf verschiedenen Kategorien: Grafik, Sound, Technik, Multiplayer und Spielspaß. Da der Spielspaß für mich am wichtigsten ist, wird dieser auch doppelt gewichtet. Insgesamt gibt es pro Kategorie bis zu zehn Punkte zu ergattern. Aus der Summe geteilt durch die Anzahl an Kategorien ergibt sich dann eine Gesamtpunktzahl, die das finale Testurteil wiedergibt. Ich möchte euch ehrlich zeigen, ob ein Spiel gut ist oder nicht. Anders als Seiten wie 4Players, die ein Spiel aufgrund kleiner Kriterien teilweise komplett zerlegen, ist für mich der Spielspaß einfach am wichtigsten. Wenn ich richtig Spaß an einem Game hatte, dafür die Grafik aber nicht so gut war, soll sich das nicht so krass auf die finale Wertung auswirken. Denn letzten Endes soll man ja auch Spaß beim Zocken haben, nicht? Also, los geht´s!


Wolfenstein ist kein Grafikfeuerwerk, sieht aber dennoch hübsch aus. Besonders bei den Raucheffekten und Explosionen hat man sich seitens der Entwickler viel Mühe geben. Am schönsten sehen jedoch die Charaktere aus. Detaillierte Gesichtszüge, fein modellierte Texturen - top! Besonders Bösewicht Totenkopf sieht richtig richtig stark aus. Das sorgt für enorm viel Atmosphäre. In Sachen Weitsicht und Umgebung wäre aber deutlich mehr drin gewesen. Ein Battlefield 4 hat es vorgemacht, wie schön die Umgebungen aussehen können, durch die man sich ballert. Wolfenstein ist da zwar nicht hässlich, aber dieser "Verdammt-sieht-das-gut-aus-Effekt" fehlt ein wenig. Gerade aus dem Mondlevel hätten die Entwickler viel mehr rausholen können. Stattdessen kämpft man sich durch eine schnöde Basis, während man auf dem Mond selbst herumhüpft sieht man die Erde auch nur als unspektakulären Fleck am oberen Bildrand. Schade! Dennoch bekommt die Grafik von mir gute 8/10 Punkte.


Packt das Hörgerät aus, jetzt wird´s gruselig! Während es in der Umgebung kracht, scheppert und einem alles um die Ohren fliegt, hört man leider die Synchromstimmen der Figuren so gut wie gar nicht. Buuuh! Das führte dazu, dass ich nach einer Viertelstunde die Untertitel anschalten musste, weil ich absolut nichts von den Gesprächen mitgekriegt habe. Dabei ist es egal, ob gerade eine Zwischensequenz läuft oder Hauptcharakter Blazkowicz gerade angefunkt wird. Wenn ihr dann noch gerade am Schießen seid, könnt ihr den Funk getrost in die Tonne kloppen. Außer dem satten Klang der Waffe hört ihr nämlich nix. Die Synchromstimmen sind ordentlich, aber auch kein besonderes Highlight. Solider Durchschnitt eben. Ansonsten ist der Sound eher unspektakulär - nicht schlecht, aber auch nichts, was sich besonders hervorhebt. Daher gibt´s in dieser Kategorie nur 5/10 Punkte.


Die Technik, liebe Freunde - darunter zähle ich Steuerung, Bugs und was sonst noch so dazugehört. Die Steuerung ist für einen Ego-Shooter ganz gewöhnlich. Wer schon einmal Battlefield oder Call of Duty gespielt hat, wird sich direkt wohlfühlen. Blöd ist nur die Waffenauswahl: Statt wie gewöhnlich auf zwei Waffen plus Messer beschränkt zu sein, ist B.J. Blazkowicz ein echter Packesel und kann fünf Waffen, davon die meisten sogar in doppelter Ausführung, Granaten und Messer mit sich rumtragen. Über ein umständliches Rad-Menü müsst ihr per Druck auf die L1-Taste eure Waffen wählen. Das sorgt schon mal für Probleme, wenn euch mitten in einem Gefecht die Munition ausgeht und ihr auf die Schrotflinte wechseln müsst. Per Druck auf den Dreieck-Knopf wechselt ihr zwar zwischen zwei Waffen hin und her, diese sind aber gefühlt vollkommen willkürlich ausgewählt. Wenn ihr Pech habt, sind auf dem Shortcut zwei leergeballerte Waffen hinterlegt.
Ebenfalls doof: Das Spiel hat ab und zu mit Grafikbugs zu kämpfen. Besonders häufig kommt der Fehler vor, dass Patronenhülsen einfach mal in der Luft schweben und dort nicht verstehen. Auch bei den Leichen der Gegner gibt es oftmals keinen Ragdoll-Effekt. Mal fliegt ein toter Feind durch die Gegend, wenn ihr ihn mit der Shotgun nochmal abschießt, mal bleibt er wie ein Stein am Boden kleben. Ansonsten ist Wolfenstein aus technischer Sicht grundsolide. 7/10 Punkte.


Nix für Multiplayer-Fans! Einen Mehrspieler-Modus hat The New Order nicht. Daher fällt diese Kategorie aus der Wertung raus.


Auf geht´s zur wichtigsten Kategorie - dem Spielspaß. Kurz: Wolfenstein: The New Order macht richtig Bock. Die Story ist ordentlich und sorgt dafür, dass ihr auch an den Bildschirm gefesselt werdet. Klar, der Mix in dem Spiel ist etwas abgedreht: Nazis, die die Welt erobert haben, Robotersoldaten besitzen und eine Basis auf dem Mond haben. Gut, klingt absurd, macht aber trotzdem herrlich viel Spaß. Denn Wolfenstein erzählt eine ernste Geschichte, die überzeugt. Lediglich das Ende ist etwas unbefriedigend. Hier ist so mancher Spieler bestimmt enttäuscht - ich eingeschlossen. 
Außerdem ist Wolfenstein brutal - richtig brutal. Das wird aber keinesfalls aufgesetzt, sondern trägt zur guten Atmosphäre des Spiels ein. Gegnern die Köpfe wegschießen, Wände mit Blut bespritzen, Folterszenen - alles drin. Passt aber zum Setting. Wolfenstein ist definitiv nichts für Minderjährige.
Aber am besten ist einfach das brachiale Gefühl, das euch Wolfenstein bietet. Mit zwei Schrotflinten im Akimbo-Style durch die Level heizen und mit Splittergeschossen die Gegner mal so richtig zerlegen. Scheiße, macht das Bock! Dazu gibt´s Kämpfe mit fetten Robotern, fiesen Gegnern und und und. Wolfenstein ist ein Shooter der alten Schule, macht aber einfach unheimlich viel Spaß. Daher gibt´s 9/10 Punkte. Bei der guten Singleplayer-Kampagne könnten sich Battlefield und CoD mal eine Scheibe abschneiden!
 

The New Order ist ein purer Action-Shooter der alten Schule. Nicht mehr, nicht weniger. Das Ballern macht riesigen Spaß und motiviert den Spieler über rund 13 Stunden. Je nachdem, wie fleißig ihr die sammelbaren Items in den Levels sammelt. Die Story ist herrlich abstrus, auf der anderen Seite aber auch unglaublich brutal. Diesen Mix findet ihr sonst in keinem anderen Spiel. Gerade deswegen macht Wolfenstein aber auch so viel Spaß. Es ist halt mal was anderes. Nervig ist aber vor allem die miese Tonabmischung. Wer ohne Untertitel spielt läuft Gefahr, für die Story relevante Textpassagen einfach zu überhören. Schade. Ansonsten ist Wolfenstein trotz kleinerer Fehler ein solider Shooter. Die finale Wertung:



2 Kommentare:

  1. Netter Test, klingt durchaus so, als sollte ich es mal versuchen - schliesslich fand ich die Vorgaenger alle super.

    http://retrobennemann.blogspot.de/

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    1. Kann ich definitiv empfehlen! Hatte viel Spaß mit dem Spiel und es auch ziemlich zügig durchgezockt. Noch dazu müsste es ja jetzt auch deutlich günstiger sein.

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