Montag, 8. September 2014

Insert Disc (15): Eine Sucht aus der Hölle

"Ein Level mache ich jetzt noch, dann höre ich auf." Der Satz kommt euch bekannt vor? Dann seid ihr wahrscheinlich auch Fans von Diablo 3. Oder zumindest Spielen, die auf einem ähnlichen Prinzip beruhen. Ich gebe zu: Nachdem mich das Spiel aus dem Hause Blizzard lange kalt gelassen hat, bin ich seit einer Woche ordentlich am Suchten. Und jetzt muss auch ich feststellen: Eine kleine Runde Diablo zwischendurch geht immer. Oder, um es anders zu sagen: "Ich mach nur schnell ein Level!"

Größer, höher, geilere Items

Das Prinzip an sich klingt jetzt nicht sonderlich spannend. Ihr könnt die Story spielen, bis ihr tot umfallt. Gut, immerhin auf zehn verschiedenen Schwierigkeitsstufen, aber das macht die immer und immer wieder gleiche Geschichte auch nicht besser. Bleiben noch Nephalemportale und Kopfgelder, auch Bountys genannt. Bei den Portalen beziehungsweise Rifts hetzt ihr durch zufallsgenerierte Level, schlachtet so lange Monster ab, bis ihr den Endboss des Levels legen könnt und ihr dieses damit abgeschlossen habt. Bei den Kopfgeldern absolviert ihr aus einem Pool von ein paar möglichen Aufgaben immer fünf auf einmal und kassiert am Ende eine Belohnung. Auf den selben Maps, die auch aus der Story bekannt sind.

Monster kloppen auf mehr oder weniger den gleichen Karten, mal mehr, mal weniger schwierig. So oder so ähnlich könnte man Diablo 3 beschreiben. Viel Abwechslung bringt das nicht, ihr drückt quasi stundenlang die gleichen sechs Knöpfchen und kämpft euch durch hunderttausende von Pixelgegnern. Jetzt kommt das große aber: Das Sammeln von neuer Ausrüstung ist unglaublich gut gemacht. Mit jedem Portal, dass ihr angeht, hofft ihr auf neue Ausrüstung, die euren Charakter verbessert. Besser werden, stärker werden, irgendwann den höchsten Schwierigkeitsgrad ohne Probleme spielen zu können: Das ist der Antrieb, Diablo 3 zu spielen. Zumindest für mich. 

Dieses einfache Sammelprinzip nach dem Motto "Größer, höher, weiter" ist enorm motivierend. Und ehe man sich es versieht, sitzt man dann trotzdem vier Stunden vor dem Rechner, obwohl man doch eigentlich "nur noch dieses eine Portal" machen wollte. Falls ihr sehen wollt, was ich meine, guckt euch doch einfach eines meiner Videos zu Diablo 3 an. Mehr gibt es unter: YouTube.de/HildeVanGaal


Kein Ende in Sicht

In der letzten Woche habe ich auf diese Art und Weise fast jeden Feierabend in Sanktuario verbracht. Prinzipiell warten noch genug andere Spiele in meinem Regal auf mich, aber Diablo 3 hat mich endgültig gefesselt. 

Dabei bietet das Spiel zudem noch jedem Spieler die Möglichkeit, es so zu zocken, wie er es möchte. Dank Theorycrafting und weiteren Hilfsmitteln haben ambitionierte Spieler die Möglichkeit, alles aus ihren Charakteren rauszuholen und das letzte Tröpfchen Schaden auszuteilen. Ich werde aber Diablo weiterhin als Noob spielen. Es macht mir doch deutlich mehr Spaß, die Fähigkeiten selbst zu testen, zu experimentieren und so zu spielen, wie es mir am meisten Spaß macht. Den einen Build zu spielen, nur weil er am meisten Schaden macht? Nä, keinen Bock. Schon in World of Warcraft hat mir dieser Zwang zum Perfektionismus den Spaß am Spiel genommen. Das möchte ich in Diablo 3 nicht auch noch haben.

Und solange ich durch die Welt des Schnetzel-Spiels streife, immer neue Sachen entdecken kann und meinen Char Stück für Stück verbessern kann, ohne dabei dem Zwang des besten Builds zu verfolgen - solange werde ich auch noch Spaß an Blizzards Werk haben. Ein Ende meiner Motivation ist zumindest aktuell nicht in Sicht. 

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