Donnerstag, 7. August 2014

Inser Disc (12): WoW wird wieder rocken!

Dieser Artikel versetzt mich irgendwie in Freude. Nicht nur wegen der tollen Alliteration in der Überschreift. Nein, endlich hat es nämlich den Anschein, als würde bei Blizzards Zugpferd World of Warcraft wieder frischer Wind wehen. Der Release-Termin des neuen Add-Ons wird nächste Woche bekannt geben, außerdem feiert das Spiel Ende des Jahres 10. Geburtstag. Und was Blizzard den Spielern da anbieten will, hört sich schon jetzt unglaublich geil an. Sofern es reibungslos funktioniert, versteht sich.


Die 40er sind zurück!


Die amerikanischen Entwickler haben sich nicht lumpen lassen und ein paar nette Sachen angekündigt. Da wäre zum einen die Raidbrowser-Variante des Geschmolzenen Kerns. Mit 40 Spielern wird man sich über das Tool anmelden und in dem aufemotzten Classic-Raid gegen Ragnaros antreten können. Am Ende soll sogar noch ein Mount für die Spieler verteilt werden. Geil? SEHR GEIL! Zumindest in der Theorie. In der Praxis darf man wohl folgendes Szenario erwarten: Als DD reiht man sich in die Warteschlange ein, da ja 40 Spieler benötigt werden, sind Wartezeiten von über einer Stunde bestimmt locker möglich. In der Instanz drin, hat man leider noch mit den gleichen Hohlbirnen zu tun, mit denen man sich auch durch die Schlachtzugsbrowser-Versionen der aktuellen Raids kämpft. Ninja-Pulls, unfähige Tanks, unfähige Heiler, unfähige DD´s. Ja, kommt so in etwas hin. Nicht zu vergessen: Bei 25 Spielern im Schlachtzugsbrowser sind schon mindestens acht Leute AFK. Bei 40 Leuten dürfte diese Zahl noch deutlich größer ausfallen. Da ist riesige Freude vorprogrammiert.


Aber wir wollen ja nicht ständig meckern. Schließlich wollten die Spieler 40-Mann-Raids zurück, jetzt kriegen sie ihn serviert. Mit allen Konsequenzen. Zwar nur im Schlachtzugsbrowser, aber immerhin. Zumindest dürfte es viele Spieler, die mit WoW bereits aufgehört haben, wieder nach Azeroth locken. Für viele Classic-Spieler war der Geschmolzene Kern der erste Raid überhaupt. Wer mittlerweile mit WoW aufgehört hat, begründet dies meistens mit der Aussage: „Früher war alles besser.“ Na also! Jetzt kommt „früher“ wieder zurück. Zumindest für die Idee verdient Blizzard ein dickes Lob. Und man darf nicht vergessen: Dieser Raid ist kein Bestandteil des neuen Add-Ons „Warlords of Draenor“, sondern wird den Spielern kostenlos als Dankeschön zum zehnten Geburtstag des Spiels serviert. Klasse Sache. Damit dürften auch die notorischen Nörgler befriedigt werden, die sich sonst immer beschweren, dass Blizzard zum Geburtstag des eigenen (!!) Spiels nur sinnlose Geschenke verteilt hat. Die Spielerschaft ist eben verwöhnt. Wer dann noch immer nicht genug vom Geschmolzenen Kern hat, kriegt sogar noch ein Pet für lau obendrauf. Das dürfte für die Spieler ein gelungenes Paket sein. Ich jedenfalls freue mich drauf. Trotz eventueller Macken, die durch Raidbrowser und idiotischen Spielern damit einhergehen.


200 Mann hauen sich auf die Mütze


Wie, das war´s noch nicht mit den Geschenken? Sachen gibt´s! Für die gierigen Zocker haut Blizzard sogar noch ein Schlachtfeld obendrauf. Satte 200 Mann sollen sich in einer Art Team-Deathmath bis zum bitteren Ende bekriegen. Angelehnt ist das Schlachtfeld an die Duelle zwischen Horde und Allianz zwischen Tarrens Mühle und Süderstade.


Kleiner Exkurs für diejenigen, die damit nix anfangen können: Zu Anfangszeiten von WoW tummelten sich in diesen beiden Städte besonders viele Spiele. Tarrens Mühle war für Hordler eine beliebte Anlaufstelle beim Levelprozess, Süderstade ist das Pendant der Allianz direkt gegenüber. Damals soll tatsächlich auch noch so etwas wie Open-World-PvP in WoW betrieben worden sein. Ich habe zu dem Zeitpunkt zwar auch noch nicht selber gespielt, aber alteingesessene Zocker schwärmen von diesen Duellen. Daher bringt Blizzard das alte Feeling durch ein Schlachtfeld wieder. Coole Sache, finde ich. Blizzard orientiert sich auch durch diese Einführung an den Wünschen der Spieler. Zumindest zum 10. Geburtstag von WoW kann man den Entwicklern nicht vorwerfen, sie würden sich keine Mühe geben, um ihrer Spielerschaft etwas besonderes zu bieten.


Bleibt nur noch die Frage, ob ein Schlachtfeld mit 200 Spielern überhaupt flüssig laufen wird. Die wahrscheinlichste Antwort: Nein, natürlich nicht. Schon jetzt gibt es in der Kriegshymnenschlucht, im Arathibecken und Co. arge Probleme, wenn deutsche Zocker auf ihre Konkurrenten aus Russland treffen. Die botten und scripten nämlich auch gerne mal, was das Zeug hält. Nervige Lags und ein schlechtes Spielerlebnis sind die Folge. Bei nur 20 bis 30 Spielern, wohlgemerkt. Im Alteractal tummeln sich 80 Spieler in einem BG. Das läuft dank weitläufiger Map auch in der Regel sehr flüssig. Jedoch sind 200 Spieler schon eine Menge. Und soviel ist sicher: Sollte Blizzards „Geschenk“ nicht von Anfang an rund laufen, gehen die Spieler an die Decke. Dann wird wieder der 13-Euro-Joker gezogen und gejammert, dass WoW einfach nur ein Drecksspiel ist. Merkt euch meine Worte, liebe Leute!


Ich jedenfalls freue mich auf die ganzen Schmankerl, die WoW uns Spielern ab November bietet. Solch enorme Inhalte für lau sind keineswegs selbstverständlich und heutzutage, in denen den Zockern für jeden Mist Geld abgeknöpft wird, selten. Daher finde ich es umso schöner, dass sich Blizzard die Mühe macht und einen außergewöhnlichen Raid und ein außergewöhnliches Schlachtfeld ausbringt. Hat sie ja immerhin keiner zu gezwungen. Wenn sich die WoW-Macher beim neuen Add-On genauso viel Mühe investiert haben, bin ich mir sicher: WoW wird wieder spannender. Auch wenn es immer wieder Nörgler geben wird, denen sowieso gar nichts gefällt.

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