Mittwoch, 16. Juli 2014

Insert Disc (8): Weg mit dem blöden Gefuchtel!

Hand auf´s Herz und bitte ehrlich sein: Wenn ihr von der Arbeit, Schule oder sonstigen Aktivitäten nach Hause kommt und einfach eine Runde zocken wollt, was denkt ihr euch dann? A: "Boah, jetzt schön ins Bett oder auf den Stuhl fallen lassen und daddeln." Oder B: "Hach, ich habe jetzt Lust zwei Stunden blöd im Zimmer zu stehen und wie ein Idiot mit den Gliedmaßen rumzufuchteln." Gut, die zweite Antwort ist vielleicht etwas überspitzt ausgedrückt, soll aber die Aussage dieses Beitrags sein. Liebe Entwickler: Auf eure blöden Ideen wie Kincet, Playstation-Kamera oder wie die tollen Kameras alle heißen, habe ich keinen Bock. Ein besonderer Gruß geht auch raus an Nintendo. Die Wii mag zwar gut für ein bisschen Bewegungstherapie sein, hat mit vernünftigem Zocken aber so viel zu tun wie Candy Crush.

Gaming + Bewegung = FAIL

Grundsätzlich stört mich diese Entwicklung im Gaming eigentlich schon seit Jahren. Auch vor 15 Jahren war es nicht gesund, wenn ich mit dem Gameboy stundenlang auf der Couch lag und Pokemon gespielt habe. Damals hat sich keiner beschwert. Jetzt ist es aber scheinbar sehr tragisch, wenn man mehr als zwei Stunden am Tag daddelt ohne sich zu bewegen.

Die Folge sind so tolle Lösungskonzepte wie Kincet, die Wii oder die Playstation-Kamera oder Playstation-Move. Ja, das ist schon echt super, 300 Ocken über die Theke zu schmeißen für Spiele wie Wii-Fit, mit denen man vielleicht eine Stunde Spaß hat. Betrunken mit Freunden mag das super sein, solange keiner die Fernbedienung in den neuen Smart-TV wirft. Aber ganz ehrlich: Wenn man alleine zockt, müssen einfach Spiele mit Gehalt wie Skyrim, GTA oder was weiß ich her. Und habt ihr euch schon mal gedacht: "Hey, wenn ich jetzt in GTA mein Auto mit Wischbewegungen vor dem Fernseher lenken könnte, wäre das fett." Nein? Ich auch nicht.

Auch immer wieder schön: Vor der Playstation zu sitzen und ein Spiel starten zu wollen, in dem man brüllt: "Playstation, Fifa!" Am Anfang verlassen die Worte noch ruhig und freundlich die Stimmbänder, doch spätestens, wenn die Konsole zum zehnten Mal versucht, Battlefield zu starten, ist Schluss mit lustig. Da bleibe ich doch lieber beim Controller. Der funktioniert wenigstens. Und wenn ich mich dann bewegen will, gehe ich laufen, ins Fitnessstudio oder einen neuen Fernseher kaufen, weil schon wieder die Fernbedienung der Wii in meinem Bildschirm steckt. Es gibt genug Möglichkeiten, wie der Mensch sich betätigen kann. Aber doch bitte nicht beim Gaming.

Unausgereift, um nicht zu sagen scheiße

Problem ist halt einfach, dass die Technik für fünf Minuten ganz lustig ist, eben weil sie neu ist. Wirklich viel Tiefgang steckt aber nicht dahinter, wenn ihr einfach nur bei fünf verschiedenen Minispielen für 70 Euro unterschiedliche Bewegungen mit dem Finger ausführen müsst. Nä, da greife ich lieber zu altbewährten Spielen. Die machen meistens Spaß und regen mich nicht dadurch auf, dass meine Eingaben und nur schlecht erkannt werden oder einfach nur dazu da sind, damit die tolle Bewegungserkennung irgendeinen Sinn hat.

Daher war ich auch sehr davon angetan, dass es die Xbox One jetzt auch ohne Kinect gibt. Knapp ein Jahr nach Release hat Microsoft erkannt, dass die Spiele für Kinect entweder an einer Hand abzählbar sind oder/und einfach grottig sind. 100 Euro also gespart für eine gute Konsole, mit der man das machen sollte, wofür sie gedacht ist: Vom Sofa, vom Sessel oder vom Bett aus gemütlich zocken und Spaß haben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen